Weg-Wort vom 31.August 2006
Hoffnung als Vorfreude
Hoffnung, das Thema, das so ganz unterschiedliche Reaktionen auslösen kann.
Es gibt Menschen, die leben voller Hoffnung und ihnen öffnen sich weite
Horizonte.
Hoffnung kann Kraft fürs Leben geben, denn es öffnen sich neue Perspektiven.
Andere Menschen haben Mühe mit der Hoffnung, weil sie das als ein Vertrösten
auf bessere Zeiten verstehen. Hoffnungslosigkeit kann lähmen.
Hannelore Frank, drückt das in einem Gedicht so aus:
Hoffnung
das Vertrauen, dass noch etwas kommt,
fast gegen die Vernunft und sämtliche Erfahrung.
Hoffnung
das Vertrauen, dass Gott handeln wird
und uns nicht aufgibt,
nicht einmal im Augenblick des Todes.
Wenn es einen Grund gibt, fröhlich jeden Tag zu leben
- leichten oder schweren Tag, gleichviel -,
dann diese Hoffnung, eine andere kenne ich nicht.
Geduld lebt von der Hoffnung. Wovon denn sonst?
Mit Hoffnung hängt Vertrauen eng zusammen. Ich vertraue darauf, dass Gott in
dieser Welt handelt, auch wenn es manchmal nicht so aussieht. Wir lassen uns
oft zu sehr von den Verhältnissen und Vorfällen in dieser Welt beeinflussen
statt uns von der Hoffnung leiten zu lassen.
In der Hoffnung ist die Vorfreude auf das Geschenk der neuen Welt Gottes,
von der wir erst die Ankündigung kennen, aber noch nicht den Inhalt.
Ohne Hoffnung hat der Mensch keine Kraft für das Notwendige und keine
Perspektive für das unmittelbar Bevorstehende.
In einem Lied von Taizé wird das positiv ausgedrückt:
Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke mein Licht,
Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.
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