Weg-Wort vom 11. Mai 2007
Behütet (Psalm 91)
Wer im Schutz des Höchsten wohnt, vom Allmächtigen beschirmt wird, der
nennt den Herrn meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich
vertraue. (Ps 91.1f) Mit diesen Worten des Vertrauens in Gott beginnt der
91. Psalm. Und er verstärkt das noch: Hast du den Höchsten als deinen
Beschützer, dann wird dir nichts Böses geschehen, kein Unglück wird sich
deinem Haus nähern. (Ps 91.9bf)
Und wenn das Böse doch geschieht? Wenn das Unglück trotzdem kommt? Die
Antwort hat mir eine Mutter von drei primarschulpflichtigen Kindern gegeben.
Aus heiterem Himmel wurde bei ihr ziemlich fortgeschrittener Krebs
festgestellt. Als ich sie im Spital besuche, sagt sie mir im Lauf des
Gespräches:
Ich denke, der Krebs ist nicht das Böse, das Unglück, das mir geschieht. Er
ist nur unangenehm, beängstigend und schmerzhaft. Das Böse und das Unglück
wäre es, wenn ich mich jetzt von Gott lossagen und einfach aufgeben würde!
Ich kämpfe mit ihm gegen die Krankheit für mein Leben und meine Familie! Und
wenn es nicht gelingen sollte, kämpft er für mich weiter!
Was für eine Zuversicht! Was für ein Vertrauen in Gott! Im 91. Psalm heisst
es: Denn er gibt seinen Engeln deinetwegen Befehl, dass sie dich auf allen
deinen Wegen behüten. Sie sollen dich auf ihre Hände heben, damit dein Fuss
nicht an einen Stein stösst. (Ps 91.11f)
So sieht das Leben mit einem tiefen Vertrauen in Gott aus! Was für eine
Zuversicht, was für eine Kraft liegt da drin! Ich wünsche uns allen den Mut,
uns auf diesen Weg mit Gott zu begeben! Möge sein Segen mit uns allen sein!
Mit freundlichen Grüssen
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
http://www.bahnhofkirche.ch/
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php