Weg-Wort vom 28. Dezember 2011
Eine einzige Menschenfamilie
Für was gibt es nicht alles einen Tag. Tag der Milch, Tag des Baumes,
Vatertag und Muttertag, Tag der Menschenrechte, Tag der Völker und am 1.
Januar den Weltfriedenstag.
Es ist wichtig, dass es "Erinnerungstage" gibt.
Mein Tag der Völker oder Weltfriedenstag lässt sich trotzdem nicht an einen
Tag binden. Ich feiere nicht nur den 1. August, ich feiere auch den 24.
Oktober (Independenceday of Zambia), auch das chinesische Neujahr begrüsse
ich mit den vielen Menschen in China. Weltverbundenheit ist mir wichtig. Ich
wünsche mir eine einzige grosse Menschenfamilie. Utopie oder Realität? Kann
es möglich sein, dass wir wirklich eine einzige Menschenfamilie werden? Wenn
ich den Weihnachtsbrief einer Freundin, die in Ecuador in der
Entwicklungszusammenarbeit tätig ist lese, bestätigt sich mir dieser Wunsch.
Sie begleitet Menschen und schreibt dazu: «Was ich da "mache"? Jedes
einzelne "macht" den eigenen Schritt, oder es geschieht nichts. Mein Anteil
ist etwas Geduld, langes Zuhören, nicht verurteilen, zu spüren geben, dass
in Jedem und Jeder ein Stück Lösung liegt.»
Was machen wir anderes hier in der Bahnhofkirche? Wir sind offen für alle,
bringen den Menschen aller Religionen und Kulturen Respekt, offene Ohren und
Herzen entgegen und versuchen der Lösung, die in Jedem und Jeder liegt auf
die Spur zu kommen. Weiter schreibt sie: «Mit viel Einsatz und Achtsamkeit
entsteht ein neuer Geist. Auch ein Stück Weihnachten, die vor allem weit ins
Neue Jahr hineinreichen soll.» Ich glaube daran, dass unser gemeinsames
Sichengagieren und Sicheinsetzen es möglich macht, dass wir eine einzige
grosse und friedvolle Menschenfamilie werden. Ich glaube, dass es möglich
ist, Konflikte gewaltfrei und fair auszutragen.
Ich glaube daran, dass mit viel Einsatz und Achtsamkeit der neue Geist
wachsen kann. Bleiben wir dran, dass auch zukünftig jeder Tag ein Tag der
Völker, ein Weltfriedenstag wird.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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