Weg-Wort vom 16. April 2012
Lebenswege
Im Johannesevangelium, im 14. Kapitel, sagt Jesus diesen berühmten Satz: "Ich bin der
Weg, die Wahrheit und das Leben." Ein zentraler Satz! Und jetzt habe ich jemanden im
Gespräch, der so tut, wie wenn er diesen Weg genau kennt und alle ihn nur so gehen können,
wie er es tut!
Nein, das sehe ich anders. Und ich lese im Johannesevangelium nach. Ziemlich rätselhaft
sind die Sätze vor diesem Satz. Ein Gespräch zwischen Jesus und den Seinen, in dem er so
tut, als wüssten sie, wohin es geht. Einer aber fragt: "Wie können wir den Weg
wissen?" Darauf antwortet er: Ich selbst bin der Weg (und dieser Weg führt in die
Wahrheit und in das Leben).
Es ist der Weg zu Gott, den Jesus meint. Das alles klingt sehr absolut: als gäbe es nun
keine Unsicherheit mehr für diejenigen, die sich für diesen Weg entscheiden. Aber so ist
es ja nicht.
Und nun wird eine Bemerkung wichtig, die sich am Anfang des Gespräches im
Johannesevangelium findet: "In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen."
Heisst das nicht, dass dieses Haus ganz unterschiedliche Räume hat? Weite und enge, helle
und schattige, schön eingerichtete und karg möblierte? Räume, in denen jede und jeder das
findet, was für ihn gut, für sie angemessen ist?
Dann wäre Jesus der eine Weg, der zu ein und demselben Gott führt, aber auf diesem Weg
erleben alle etwas anderes, und das Ziel ist Gott, der allen in einer besonderen Gestalt
erscheint.
Gott führe euch auf euren Lebens-Wegen zu seinem Ziel.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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