Weg-Wort vom 12. Juni 2013
Verkehrt
"Wegwerfen ist günstiger als reparieren." So die grosse Überschrift in der
Zeitung. Ich kenne diese Realität. Der neue Drucker ist billiger als
Nachfüllpatronen für den Alten. Neue Kaffeemaschinen werden einem fast
nachgeworfen.
Dabei habe ich vor vielen Jahren in den Welt-Läden mitgeholfen, das
gesammelte Aluminium zu sortieren.
Das Recycling hat grosse Fortschritte gemacht seit damals. Alu, Blech, Glas,
Pet und vieles mehr wird gesammelt und wiederverwertet. Gott sei Dank!
Der Umwelt zuliebe gibt es Auto-Katalysatoren, Hybridmotoren und
Minergiegebäude. Alternative Energiequellen werden geprüft und gefördert.
Wir sind uns längst bewusst, dass wir nicht unendlich viele Ressourcen zur
Verfügung haben. Wir lernen täglich dazu und wir geben Erkenntnisse weiter
an unser Kinder und Enkelkinder.
Dass Wegwerfen billiger ist als eine Reparatur, ist verkehrt. Das wissen
wir. So etwas darf keine Normalität werden. Jede Generation muss wohl neu
lernen, alte Erfahrungen ins Heute zu übersetzen.
Und die Worte Kohelets in der Bibel wirken ganz aktuell: "Eine Generation
geht, eine andere kommt. Die Erde steht in Ewigkeit." (Koh 1,4)
Dass das so bleibt, liegt auch in unserer Verantwortung.
Theodore Monod, ein Naturwissenschaftler und Humanist sagt:
"Das Wenige, das sehr Wenige, das wir tun können, müssen wir tun. Wegen
unserer Würde, aber ohne Illusionen."
Also "kehren" wir die Welt zum Guten, damit nichts verkehrt bleibt.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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