Weg-Wort vom 12. Juni 2012
DANKE
Eine Frau kam unlängst in die Bahnhofkirche und suchte das Gespräch. Sie
möchte sich einfach nur bedanken, für ihr Leben, ihr Glück im Leben, ihre
Versöhntheit mit sich und der Welt. Es war ihr ein wichtiges Anliegen, den
Dank auszusprechen und zu deponieren. Sie erklärte, dass sie viele Gebete
kennt und mit Bitten sehr schnell Gott zu Hilfe gerufen habe, jetzt sei Zeit
um Gott zu danken.
Das Bitten liegt uns im Gebet oft näher. In Notsituationen uns Gott zu
zuwenden hat eine lange Tradition. Wenn es uns gut geht an Gott denken, kann
auch Mal vergessen gehen.
Die Kinder erziehen wir dazu Danke zu sagen. "Säg schön Danke!" oder "Hesch
Danke gseid?" kennen wir nur zu gut. Wenn wir älter werden, wird einiges
selbstverständlich und das DANKE erscheint uns manchmal überflüssig. Das
reflexartige Merci, dass uns entwischt scheint dann "nur" anerzogen. Schön,
dass es auch anderes gibt. Das ermutigt und ermuntert mich.
Der Lobgesang der Maria, das Magnifikat ist bekannt und wird oft gebetet.
Der Lobgesang des Simeons ist vielleicht weniger bekannt, ich persönlich
habe dieses Dankgebet jedoch sehr oft im Kopf und auf den Lippen. In den
Psalmen, Klagepsalmen finden wir mit dem Psalmisten Worte unsere Sorgen im
Gebet zu formulieren. Aber auch Dank und Lob sind in Psalmen zu finden.
Heute schalte ich einen Tag des Dankes ein. Mit dem Psalmisten singe ich:
"Gut ist es, der 'ich-bin-da' zu danken, deinem Namen zu musizieren, am
Morgen von deiner Freundlichkeit zu erzählen und in den Nächten von deiner
Beständigkeit." (Ps 92,2f)
Heute brauche ich mein DANKE und MERCI bewusst in Begegnungen und
Beziehungen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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