Weg-Wort vom 1. April 2010
Kein Scherz es ist Gründonnerstag
Es ist heute der 1. April, aber auch Gründonnerstag, der Tag also, an dem
Jesus von Nazareth mit seinen Jüngern gegessen hat und kurz darauf von
einem von ihnen verraten wurde. Es ist der Tag, an dem seine vertrautesten
Jünger anstatt zu wachen, eingeschlafen sind, und sie ihren Meister allein
mit seiner Angst gelassen haben. Es ist der Tag, an dem er gefangen wurde
und einer von ihnen sich mutig und mit Gewalt für ihn wehren wollte: Der
gleiche, der ihn kurze Zeit später nicht mehr kannte und verleugnete. Kein
Scherz es ist auch heute noch so: Wir reden dann von Gottes Bodenpersonal,
mit dem wir Mühe haben, mit der Kirche, an der wir verzweifeln könnten, weil
sie so gar nicht mehr nach dem aussieht, was mit Nachfolge Christi
bezeichnet werden könnte.
Da herrscht Masslosigkeit, Vertuschung, Machtgier. Und die Frage sei
erlaubt: Worum geht es denn eigentlich? Geht es darum, das eigene Scherflein
ins Trockene zu bringen? Geht es darum die eigene Haut zu retten? Geht es
darum ohne Rücksicht auf Verlust, die Veränderung der Welt nach eigenem
Gusto durchzuziehen? Wir haben in den Aposteln wunderbare Vorbilder und
das ist wirklich kein Scherz: Sie sind immer noch wirksam. Und Jesus
Christus hat es bei diesen Menschen ausgehalten bei den Menschen, von
denen er wusste: Sie sind es, die ihn verraten und verleugnen. Und im Jahr
2010 sind wir keinen Schritt weiter ich wünschte, das wäre ein
Aprilscherz.
Es müsste zum Heulen sein, wenn da nicht dieser kleine Stachel im Fleisch
wäre, dass Jesu Zuwendung sich nicht davon leiten liess und leiten lässt,
wie wir handeln, sondern vielmehr davon, dass er nicht aufgeben wollte und
nicht aufgeben will, sich für uns einzusetzen, ob wir es verdient haben oder
nicht. Er hört nicht auf und dass das kein Scherz ist, tut gut. Er hört
wirklich nicht auf.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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