Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 15. Juli 2019
Weite des Herzens
Was ist es doch verkehrt, sich auf den Tod vorzubereiten. Auf das Leben,
auf unsere Auferstehung, auf den ausbrechenden Himmel in uns haben wir uns
vorzubereiten ein Leben lang. So schreibt Silja Walter.
Wie recht sie hat: Neben dem jenseitigen Ziel des Himmelreiches gib es auch
für das Leben in dieser Welt ein Ziel: das weite Herz. Dieses Bild des
weiten Herzens kannte auch schon der Mönch Benedikt von Nursia. Er sagt,
dass der Weg des Mönchs anfangs immer eng ist und durch viele
Schwierigkeiten führt. Wenn man aber mutig weitergeht, dann wird das Herz
weit und man läuft in unsagbarem Glück der Liebe. Weit wird das Herz, wenn
es zur Freiheit befreit wird und so zur Liebe, zur Gottesliebe gelangt.
Das gilt auch uns heute noch. Wer möchte nicht aus der Enge und den
Wirrnissen der eigenen Lebensgeschichte in die Weite der Liebe finden. Jener
Liebe, die das ganze Leben prägt und auf die Umgebung abstrahlen kann.
Wie befreiend kann es darum sein, Dinge an denen man bisher verbissen
festgehalten hat, einfach loszulassen und in eine neue Freiheit und Liebe
hineinzuwachsen. Heute schon, nicht erst im ewigen Leben.
In den Sommermonaten wo wir weniger Kleider auf uns tragen spüren wir etwas
von dieser Leichtigkeit des Seins, spüren wir die Weite des Lebens und die
Weite des Herzens, vielleicht ja auch in der Liebe zueinander.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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