Weg-Wort vom 9. Juli 2008
Friedenserklärung
Ich erkläre heute schon einmal probeweise und vorsichtshalber mir und dir
den Frieden. Nachdem ich erfahren habe, dass Gott selber tatsächlich mich
höchstpersönlich liebt, mehr als ich es selber kann, da bleibt mir doch
nichts anderes übrig, als den Krieg einzustellen, den Krieg gegen mich und
dich.
Ich stelle feierlich das Feuer ein, mit dem ich anderen die Hölle heiss
machen wollte ab und zu. Ab sofort will ich in einer waffenfreien Zone
wohnen und mit entwaffnender Liebesmüh ins Umfeld ziehen. Ich halte
erklärtermassen den ruinösen Kampf Auge um Auge für Augenwischerei und
verzichte grosszügig darauf durch vermeintliche Siege immer mehr an
Lebenslust zu verlieren.
Hiermit kläre ich endgültig meine Rolle als Christ und verweigere jede
Bereitschaft weiterhin irgendwelche voreiligen Vorurteile über Andere in
Umlauf zu bringen und mit halben Wahrheiten, sie zu halben Portionen zu
machen. Ich bin auch nicht länger bereit, schweigend zuzuhören, wenn
menschenverachtend über Andere gesprochen wird. Ich entziehe meine
Einwilligung denen, die mich gerne zum stillen Teilhaber ihrer
Machenschaften machen wollen, mich missbrauchen als vermeintlichen
Komplizen. Nur weil ich nicht eindeutig der Zweideutigkeit widersprochen
habe. Damit ist jetzt Schluss.
Ich nehme meine Einzugsermächtigung denen gegenüber zurück, die meinen
Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe in den Bankrott treiben wollen. Ich
kündige die Mitgliedschaft in jedweder uneinigen Vereinigung, in der man
sich unheimlich einig ist, wenn es um die geht, die sich nicht so
vereinnahmen lassen. Ich werde mich ab heute auf die Suche machen nach
Worten und Zeichen und tatsächlichen Taten, mit denen das zarte
Friedenspflänzchen wachsen kann. Ich schiebe die Sache nicht länger auf die
lange (Kirchen-)Bank. Heute mache ich den Anfang: Ich erkläre dir den
Frieden, der von Gott kommt. Und sage: Wie Gott mir, so ich dir. Friede sei
mit dir! Der Friede des Herrn sei mit dir!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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