Weg-Wort vom 22. Juni 2012
Brücken bauen
Sonntagmorgen, wir geniessen einen Brunch bei einem befreundeten Ehepaar.
Wir reden über Gott und die Welt (eine schöne Redewendung - und sie stimmt
wirklich, wir kommen wirklich auf Gott und die Welt zu reden). Und da
beginnt Anita vom Brückenbauer zu erzählen. Faszinierend: Mit 20 Jahren,
gleich nach der Matura, hat dieser Mann seine erste Brücke in Ecuador
gebaut. Mittlerweile sind es über 540 Brücken, die Dank seiner Planung und
Mitarbeit entstanden sind. 1,3 Millionen Menschen hat er in der ganzen Welt
mit dem Bauen von Hängebrücken miteinander verbunden. Das Material erhält er
von Erdölgesellschaften und von Schweizer Seilbahnen. Gratis. Bekannt ist
Toni Rüttimann als Toni el Suizo.
"Eine Brücke ist mehr als nur ein Bau", sagt er, "sie ist Hoffnung und
Fortschritt. Glücklich sehe ich, dass die Sprache der Brücke auch keine
Grenze kennt."
Brücken verbinden Menschen und sind eine Herausforderung architektonisch und
menschlich. Brückenbauern auf der Spur finde ich in Meilen die
Hängeseilbrücke über das Beugenbachtobel, das die Haltenstrasse mit dem
Stocklenweg verbindet. Letzten Montag, am 18. Juni wurde die Brücke
eingeweiht. Sie dient vor allem SchülerInnen und SpaziergängerInnen und ist
kinderwagentauglich. Auch hier hat der Ingenieur Erfahrungen im Ausland, in
Nepal gesammelt.
Ist es der Auslandaufenthalt, der die Brückenbauer sensibilisiert hat? Oder
waren sie motiviert, sensibel und haben im Brückenbauen ihre Berufung
entdeckt und es im Bauen von Brücken umgesetzt? Liegt allen Brückenbauern am
Herzen, dass Menschen sich näher kommen und Wege aufeinander zu finden?
Liegt es Ihnen am Herzen, dass Menschen Wege zueinander finden?
Wo und wie bauen Sie Brücken? Wo und wie leben Sie ihre Berufung aus?
Wie bringen Sie Ihre Motivation und Ihr Engagement ins Spiel?
Viel Glück und Gottessegen!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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