Weg-Wort vom 11. Juni 2009
Erlass
Ein Geldverleiher hatte zwei Schuldner; der eine schuldete ihm fünfhundert
Denar, der andere fünfzig.
Da beide es nicht zurückzahlen konnten, schenkte er es beiden. Welcher von
ihnen wird ihn nun mehr lieben? (Lk 7, 41-42)
Diese Frage richtete Jesus an seine Jünger. Sie hielten sich darüber auf,
dass er sich von Maria hatte berühren lassen. Er habe sich nicht von einer
Sünderin salben lassen, sondern von einer Frau, die Gott besonders liebe,
entgegnete Jesus. Maria hatte durch ihn in ein neues Leben gefunden.
Jesus wusste, dass Menschen, die sich weit von Gott entfernt hatten,
umkehren und in eine sehr innige Beziehung zu Gott finden können.
Darum hat er sich zuerst solchen Menschen zugewendet. Für die von der
Gesellschaft Ausgeschlossenen bedeutet die Kunde Jesu von der väterlichen
Liebe Gottes Hoffnung und neues Leben. Die Lebensqualität der Jesu
Nachfolgenden verbessert sich, weil sie sich von Gott angenommen fühlen.
Er habe viel Sch.... gebaut, sagte der junge Mann. Jetzt gehe es ihm
besser. Er müsse immer noch betteln um durchzukommen, könne aber seinen
Verpflichtungen entsprechen. Das mache ihn frei. Er lebe jetzt ein ruhigeres
Leben und er bete immer wieder darum, dass Gott ihm weiter die Kraft dafür
schenke. Freimütig kann er über seine düsteren Erfahrungen reden. Er ist
sich gewiss, Gott hat mich berührt; nun darf ich der Vision von einem
erfüllten Leben folgen.
Ich musste ganz unten sein, bevor ich mich Gott zugewendet habe, erst
danach ging es für mich wieder aufwärts. Der Mann hatte viel durchgemacht,
bevor er bereit war, sich Gott zuzuwenden. Schritt um Schritt wagt er sich
nun vor auf der neuen Lebensspur. Er spürt immer besser, dass ihm seine
Schuld erlassen ist; um ganz heil zu werden, muss er nur noch sich selber
vergeben.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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