Weg-Wort vom 8. Juli 2013
Vertrauen
Vermutlich hat es schon damals angefangen: Als Adam am helllichten Morgen heimkam, war Eva
eifersüchtig. "Überleg doch mal", versuchte Adam sie zu beruhigen, "in der
ganzen Schöpfung gibt es nur dich und mich."
Besänftigt schmiegte sich Eva an ihn. Doch kaum war er eingeschlafen, zählte sie
sorgfältig seine Rippen nach.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Das sagen wir heute auch. Aber ganz ehrlich: Nach
was sehnen wir uns alle am meisten? Dass wir einander, zumindest den Lieben und den
Freunden, einfach vertrauen können! Einfach so - ohne Kontrolle! "Vertrauen ist das
Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiss, dass man an seiner
Stelle lügen würde." (Henry Louis Mencken)
Vertrauen ist immer ein Wagnis, aber eben ein Wagnis, das sich lohnt. "Die Freunde,
die man um vier Uhr morgens anrufen kann, die zählen." So hat es einmal die
Schauspielerin Marlene Dietrich gesagt. Vertrauen will in Anspruch genommen werden. Mit
dem Vertrauen sollen wir Erfahrungen machen, gute Erfahrungen. Das macht uns stark - uns,
die Person, der ich vertraue, und mich.
Wem ich vertrauen kann, finde ich nur heraus, in dem ich Vertrauen wage. "Wer andern
zu wenig traut, hat Angst an allen Ecken; wer zu viel auf andre baut, erwacht mit
Schrecken." Dieser Satz von Wilhelm Busch kann uns leiten. Es geht auch im Vertrauen
um das gesunde Mass.
Und das ist mein ganz persönlicher Leitsatz zum Thema Vertrauen:
"Misstrauen ist ein Zeichen von Schwäche". Mahatma Gandhi hat diesen Satz
formuliert und vorgelebt.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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