Weg-Wort vom 4. April 2011
An den Notfall denken
Immer wieder einmal müssen alle, die im Hauptbahnhof Zürich arbeiten, eine
Informationsveranstaltung über die aktuell gültigen Sicherheitsvorschriften im Umfeld
Bahnhof besuchen. Es ist wichtig, dass wir alle wissen, wie wir uns im einen oder anderen
Notfall am Besten verhalten.
Eigentlich müssten wir das immer wieder einmal auch für unser eigenes Leben überlegen. Wie
verhalte ich mich dort in Notfällen die mich treffen können. Zum Beispiel:
Wie verhalte ich mich, wenn eine Beziehung sich auflöst oder gar abbricht? Wie verhalte
ich mich, wenn ich den Arbeitsplatz verliere? Wie verhalte ich mich, wenn ein mir naher
Mensch stirbt? Wie verhalte ich mich, wenn eine Krankheit, ein Unfall mich trifft? Wie
verhalte ich mich, wenn ich Hilfe brauche? Wie sieht mein innerer und äusserer Halt aus?
Das sind wichtige Überlegungen. Es lohnt sich, Antworten auf diese Fragen zu finden und
das, was in diesen Situationen helfen könnte, aufzubauen und zu pflegen. Da geht es um das
soziale Netz, den Glauben und die persönliche und solidarische Vorsorge.
In den guten Zeiten muss das aufgebaut und gefördert werden. So kann es dann uns tragen
und helfen, wenn ein solcher Notfall eintritt.
Ich bin sicher, das leuchtet uns allen ein. Trotzdem bin ich immer wieder überrascht, wie
viele Menschen völlig sorg- und „vorsorglos“ in den Tag hinein leben. Da wird eine grosse
Reise angetreten, ohne an Kosten und Termin einer Heimreise zu denken. Da wird so gelebt,
als ob uns Gott versprochen hätte, dass eine schwere Krankheit nur die anderen treffen
kann, nie aber uns. Da wird so gelebt, wie wenn wir nicht auf andere Menschen angewiesen
wären und uns selbst völlig genügten. Was für eine Blauäugigkeit!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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