Weg-Wort vom 18. März 2013
Mitarbeitende
In der Bergpredigt hat Jesus die Massstäbe im Reich Gottes genannt. Aber den meisten von
uns sind sie zu hoch. Wir gehören nicht immer zu den Sanftmütigen, zu denen, die hungern
und dürsten nach der Gerechtigkeit, zu den Barmherzigen, Friedfertigen und denen, die
reinen Herzens sind.
Wir lavieren uns so recht und schlecht durchs Leben. Wir können uns nicht alles gefallen
lassen, weil wir Angst haben, im Lebenskampf unterzugehen. Unsere Feinde zu lieben ist uns
zu gewagt. Wir schaffen es nicht, so zu sein, wie Jesus es gepredigt hat und wie Gott uns
gerne hätte.
Deshalb sollten wir uns freuen, wenn es an anderen Orten im Neuen Testament heisst: Gott
ist sehr geduldig und gnädig, und wir sind auf seine Gnade angewiesen. (Mk 12,1-12)
Wir müssten als Christen zusammenbrechen unter der Schuld, nach 2000 Jahren noch immer
keine gerechte Welt geschaffen zu haben, und vor Angst sterben, weil wir längst die Strafe
Gottes verdient hätten. Aber Gott weiss, wie zwiespältig wir sind, und sagt immer wieder
ja zum Menschen. Immer wieder nimmt er uns trotz unserer Unzulänglichkeit als
Mitarbeitende in seiner Welt an. Immer wieder wartet er auf uns, dass wir ein kleines
Stück auf dem richtigen Weg mitgehen. Wir sind froh, wenn wir es schaffen, und wissen:
Nach den Massstäben der Bergpredigt zu leben, nützt nicht Gott, sondern den Menschen! Wie
schön wäre unsere Welt, wenn jede und jeder darin friedlich arbeiteten, den Nachbarn
hilfreich zur Seite ständen und am Abend dem Herrn den angemessenen Anteil am Ertrag
gäben: Dankbarkeit, Vertrauen, Liebe.
Möge Gott auch weiterhin nicht die Geduld mit uns verlieren! Möge er uns einen festen
Glauben schenken, wenn er und seine Massstäbe uns unerreichbar fern erscheinen. Möge er
uns die Kraft geben, trotzdem unverdrossen für sein Reich zu arbeiten! Und möge er uns am
Ende in seine Herrlichkeit holen, dass uns auf ewig nichts mehr trennt von seiner Liebe
und Treue.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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