Weg-Wort vom 28. Oktober 2013
"Du kannst nicht
die Faust im Sack ballen, wenn Du die Finger überall drin hast", meinte
Dieter Hildebrandt in einer cabarettistischen Rede an Genossinnen und
Genossen.
Die Faust im Sack ist so oder so unnütz. Man sieht sie ja nicht. Tommy Smith
und John Carlos haben sie aus dem Sack geholt, und sie im schwarzen
Handschuh und ausgestrecktem Arm allen gezeigt. Sie haben dazu die
Siegerehrung über 200 Meter bei den Olympischen Spielen in Mexiko genutzt.
Die, die Finger überall drin hatten, sahen das nicht gern. Politische
Kundgebungen bei so "harmlosen" Spielen, wie den Olympischen, wurden gar
nicht gern gesehen.
In Wikipedia finden wir den folgenden Beitrag:
"Bei der Siegerehrung wurde die amerikanische Nationalhymne für Smith
abgespielt. Carlos und Smith senkten die Köpfe und erhoben jeweils eine
Faust, die mit einem schwarzen Handschuh bekleidet war. Smith trug ein
schwarzes Tuch um den Hals, um den Schwarzen Stolz (black pride) zu
symbolisieren, Carlos trug die Trainingsjacke offen, um seine Solidarität
mit den blue collar workers, den Arbeitnehmern, zu symbolisieren. Außerdem
trug er eine Kette, um an 'diejenigen zu erinnern, die gelyncht oder anders
ermordet wurden, diejenigen, für die nie gebetet, derer niemals gedacht
wurde. Für die, die man auf dem Weg nach Amerika über Bord geworfen hatte'.
Alle drei, Smith, Carlos und auch Norman trugen Anstecker des Olympic
Project for Human Rights. Norman war ein Gegner von Australiens
rassistischer White Australia Policy, und wollte so seine Solidarität
zeigen."
Auch heute noch sollen die Spiele unpolitisch bleiben - für die einen. Die
andern nutzen und missbrauchen sie schamlos. Über 40 Jahre ist das her und
die nächsten Olympischen Spiele - in Sotschi - glaube ich, bewahren gemäss
den offiziellen Organen in Moskau ihren "unpolitischen" Charakter.
"Amen, ich sage: Was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, das habt
ihr mir nicht getan." So redet Jesus, wenn es um alles geht.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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