Weg-Wort vom 3. August 2007
In seinen und meinen Händen (Psalm 111)
In diesem Monat ist es wieder soweit: Ich muss meine jährliche Untersuchung
beim Arzt im Spital absolvieren. Früher alle drei Monate, dann halbjährlich
und jetzt zum guten Glück - nur noch einmal im Jahr. Krebsvorsorge. Schon
zwei Operationen habe ich hinter mir, beides Mal bösartige Formen. Diese
Untersuchungen liegen mir jedes Mal auf dem Magen. Hoffentlich ist alles
gut. Und wenn etwas ist, dann hoffentlich in einem frühen Stadium!
Dass wir jeden Morgen mehr oder weniger gesund aufstehen können, ist ein
grosses Geschenk. Dankbar lese ich die Verse 2 bis 4 aus dem 111. Psalm:
Die Werke des Herrn sind gewaltig; das erfahren alle, die sich daran
freuen. Grossartig sind seine Taten. Treu hält er stets zu den Seinen. Er
macht seine Wunder unvergesslich. Der Herr ist gnädig und erbarmt sich.
Und wenn der Bericht schlecht ist? Wenn der Krebs explodiert ist?
Nun, Gott hat mir nie versprochen, dass mein Leben einfach und unangefochten
wird. Solange ich Kraft habe, werde ich mit Hilfe der Medizin, des Gebetes
und der Unterstützung und Nähe meiner Nächsten kämpfen.
Ich bin überzeugt, dass Gott genau das von mir erwartet, solange ich dazu
die Kraft habe.
Und wenn die Kraft nicht mehr reicht? Wenn die Medizin nicht mehr helfen
kann? Wenn der Schmerz unerträglich wird?
Dann so hoffe ich gelingt es mir, dankbar an das Schöne in meinem Leben
zurück zu denken und mich bereit zu machen für den letzten Weg. Vernunft
fängt da an, wo der Mensch sich Gott beugt. Die das tun, werden köstlich
belohnt. Sein Ruhm überdauert die Zeiten. (Ps 111.10)
Guter Gott, schenke uns die Kraft dazu. Amen.
Mit freundlichen Grüssen
© Bahnhofkirche
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