Weg-Wort vom 26. Oktober 2010
Inseln der Ruhe
Dass hat Arbeit so an sich, dass sie uns viel abverlangt. Nach einem
Arbeitstag bin ich richtig müde. Und ich sehne mich nach Ruhe. Ein wenig
hilft mir schon die Bahnfahrt nach Hause. Ich höre Musik und entspanne mich.
Dann ein Fussweg an der frischen Luft. Das tut gut.
Wenn ich zu Hause angekommen bin, mag ich aber meistens noch nicht, etwas
vom Tag zu berichten. Ich brauche immer noch Zeit, um anzukommen. Ich ziehe
mich ein wenig in die Stille zurück. Danach steige ich ins Gespräch und in
die Hausarbeit ein.
Ich brauche diese Strukturen, um zur Ruhe, zu mir zu kommen. Nur so kann ich
auch wieder für andere offen sein. Wie ist es bei Ihnen? Was brauchen Sie,
um herunterfahren oder abschalten zu können?
Von Jesus wird berichtet, dass er, bevor er zu predigen begann, sich viele
Jahre in die Wüste zurückgezogen hat. Immer wieder wird auch erzählt, wie er
Pausen eingelegt und sich zurückgezogen hat. Sogar zu einer Wochenendreise
ins nahe Ausland, nach Tyrus, soll es gekommen sein. Um das moderne Wort zu
gebrauchen: Jesus hat auf seine Work-Life-Balance geachtet. Dazu gehört
übrigens auch, dass er viele Gespräche beim Essen mit anderen Menschen
geführt hat.
Vielleicht ist die Fastenzeit die richtige Zeit, um wieder einmal die eigene
Work-Life-Balance zu korrigieren und neu einzurichten. Wir alle brauchen
einen guten Ausgleich zur Arbeit und der Belastung, die sie mit sich bringt.
Sonst droht uns irgendwann ein Ausbrennen, ein Burn-Out.
Inseln der Ruhe in unserem Leben sind ein Ausdruck dafür, dass wir aktiv auf
einen Ausgleich von Arbeit und Leben schauen, dass die Arbeit Leben und das
Leben Arbeit wird.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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