Weg-Wort vom 9. Juli 2010
Insel der Ruhe
Geschafft! Endlich Urlaub! Ich bin ganz schön k.o. Ich glaube, lange hätte
ich nicht mehr durchgehalten. Nun
liegt eine Ferienwoche vor mir, ohne Verpflichtungen, ohne Termine, ohne
Stress. Nur noch abschalten, durchatmen, auftanken
Schön wärs aber das ist leichter gesagt als getan. Dass der Koffer noch
nicht gepackt ist, ist dabei das kleinste Problem.
Ich sehne mich nach Ruhe, nach einem Ort der Stille. Und ich frage mich, was
für eine Vorstellung ich überhaupt von
einer solchen Insel der Ruhe habe. Wenn ich von der Arbeit heimkomme,
finde ich sie mitunter im Liegestuhl auf der Laube. Darin kann ich wunderbar
entspannen. Nach Sonnenuntergang tanke ich Kraft und Lebensfreude, wenn ich
die vielen Pflanzen drinnen und draussen giesse. Das sind Refugien, wo ich
ungestört bin. Deshalb sind mir diese kleinen Oasen so wichtig.
In meiner Urlaubswoche will ich es in vollen Zügen geniessen, dass ich viel
Zeit habe; Zeit, um mal was ganz anderes zu machen als sonst im Mühlrad der
täglichen Routine. Ich möchte wieder mit wacheren Sinnen durchs Leben gehen,
offener und aufnahmefähiger sein für die vielen kleinen und schönen Dinge
auf meinem Weg.
Vielleicht werde ich in der Ferienwoche Gott an einem Ort finden, wo ich ihn
nicht suche; ja, vielleicht begegnet er mir im Ungewohnten, und ich darf
eine neue Gotteserfahrung machen. Denn wenn ich mit gemächlicherem Tempo
durchs Leben gehe, hat auch meine Seele genug Zeit nachzukommen.
Gott, wie sehr freue ich mich auf diese Tage! Lass sie zu einer
erfrischenden Quelle werden, die sprudelt und aus der ich auch dann noch
schöpfen kann, wenn die Urlaubstage vorbei sind. Dann kann ich mich mit
Freude, gestärkt und seelenruhig wieder den täglichen Pflichten zuwenden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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