Weg-Wort vom 8. Januar 2008
Auffangnetz (Psalm 143)
Wer nicht mehr klagen kann, ist arm dran. Wer immer klagt, bleibt schnell
allein. Ich denke, Sie werden mir beide Aussagen bestätigen. Im 143. Psalm
klagt ein Mensch. Er klagt bei Gott und ruft um dringende Hilfe:
Der Feind verfolgt mich, er will mich zu Boden treten; er will mich
hinunter, ins Dunkle, schicken, als sei ich endgültig tot. Mir ist ganz
elend, mein Herz ist erstarrt. (Ps 143.3f)
Wir haben keine Ahnung, was diese depressiven Gefühle ausgelöst hat. Wir
spüren nur, dass schnelle Hilfe Not tut! Da hält es ein Mensch nicht mehr
aus. Er sieht kein Licht, keinen Weg mehr. Das Einzige, was er noch tun
kann, ist beten, Gott klagen, zu ihm schreien. Seine Überzeugung, dass Gott
treu und gerecht ist, ist sein letzter Halt.
Er bittet darum Gott um einen schnellen Prozess, um eine schnelle Lösung
seiner Depression, seines Elends:
Versteck nicht dein Gesicht vor mir
Lass mich frühmorgens deinen Zuspruch hören
Zeige mir den Weg, den ich gehen soll
Lehr mich tun, was dir gefällt
Dein guter Geist leite mich
(Ps 143.7c; 8a; 8c; 10a; 10c)
Und ich denke: Zum guten Glück ist Gott nicht allein! Da sind auch noch wir!
Wir können auch helfen. Machen wir nur die Augen und die Herzen auf. Da sind
so viele Menschen um uns herum genau in der Lage des Psalmbeters. Sie
brauchen unsere Hilfe. Gehen wir darum auf sie zu! Lassen wir sie nicht
allein! Tragen wir sie mit unserer Verbundenheit! Sie werden es uns danken,
wenn wir sie einmal brauchen. Gott und die Gemeinschaft das ist das Netz,
das wir alle brauchen, um in diesem Leben bestehen zu können.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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