Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 7. August 2017
Schnell! Schnell!
Meine Abschlussarbeit habe ich damals noch mit Schreibmaschine geschrieben. War ich froh,
hatte ich eine Korrekturtaste. Trotz diesem Luxus habe ich manche Seite der Arbeit öfter
neu geschrieben. Es gibt witzige YouTube-Filmchen, die Kinder zeigen, die mehr oder
weniger hilflos vor einem Telefon mit Wählscheibe sitzen und nicht wissen, was sie vor
sich haben. Die technische Entwicklung geht rasant voran und geht an niemandem spurlos
vorbei.
Wir Menschen werden recht gefordert, nicht zuletzt auch in der Arbeitswelt. Nicht wenige
Menschen sind dadurch überfordert. Nur: Schnelligkeit ist nicht alles. Dazu die traurige
Geschichte vom Seepferdchen:
„Es war einmal ein Seepferdchen, das eines Tages seine sieben Taler nahm und in die Ferne
galoppierte, sein Glück zu suchen. Es war noch gar nicht weit gekommen, da traf es einen
Aal, der zu ihm sagte: „Psst. Hallo Kumpel. Wo willst du hin?“ „Ich bin unterwegs mein
Glück zu suchen“, antwortete das Seepferdchen stolz. „Da hast du's ja gut getroffen!“,
sagte der Aal, „für vier Taler kannst du diese schnelle Flosse haben, damit kannst du viel
schneller vorwärtskommen.“
„Ei, das ist ja prima“, rief das Seepferdchen, bezahlte die Flosse, zog sie an und glitt
mit doppelter Geschwindigkeit von dannen. Bald kam es zu einem Schwamm: „Psst. Hallo
Kumpel. Wo willst du hin?“ „Ich bin unterwegs, mein Glück zu suchen“, antwortete das
Seepferdchen. „Da hast du's ja gut getroffen!“, sagte der Schwamm, „für ein kleines
Trinkgeld überlasse ich dir dieses Boot mit Düsenantrieb; damit könntest du viel schneller
reisen.“ Da kaufte das Seepferdchen das Boot mit seinem letzten Geld und sauste mit
fünffacher Geschwindigkeit durch das Meer. Bald traf es einen Haifisch, der zu ihm sagte:
„Psst. Hallo Kumpel. Wo willst du hin?“ „Ich bin unterwegs, mein Glück zu suchen.“,
antwortete das Seepferdchen. „Da hast du's ja gut getroffen. Wenn du diese kleine
Abkürzung machen willst“, sagte der Haifisch und zeigte auf seinen geöffneten Rachen,
»dann sparst du eine Menge Zeit.“ „Ei, vielen Dank“, sagte das Seepferdchen und sauste in
das Innere des Haifisches und wurde dort verschlungen.“
(R.F. Mager)
Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie sich nicht verschlingen!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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