Das Weg-Wort Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 3. September 2020
Wie Schweben in warmem Wasser
«Es ist warm. Feuchtschönwarm. Es ist wie Schweben in warmem Wasser, in
einer sicheren Höhle. Von Zeit zu Zeit dringen gedämpfte Laute ans Ohr.
Wohlige Laute.»
So würden ungeborene Menschen vielleicht ihre Existenz im Mutterleib
schildern, wenn sie es könnten und wenn die Schwangerschaft gut verliefe.
Man weiss heute, dass das werdende Kind Bewegungen, Geräusche und vorallem
auch Stimmungen miterlebt: Ruhe, liebevolle Zuwendung und positive Gefühle
ebenso wie Stress, laute Stimmen und negative Emotionen. Wenn alles gut
geht, wird ein Mensch schon vor der Geburt bestens auf das Leben
vorbereitet.
Und unser lebenslängliches Bedürfnis nach körperlicher Nähe und Zärtlichkeit
ist sicher durch diese vorgeburtlichen Erfahrungen genährt. Wärme,
Geborgenheit und Schutz sind urmenschliche Erfahrungen und bleiben tiefes
Bedürfnis.
Kein Wunder, dass auch viele Bilder und Vorstellungen des Göttlichen durch
sie geprägt sind!
Im Lied «Sollt ich meinem Gott nicht singen» des evangelischen Dichters und
Theologen Paul Gerhardt sind die Zeilen zu lesen:
«Wie ein Adler sein Gefieder über seine Jungen streckt, also hat auch immer
wieder mich des höchsten Arm bedeckt; alsobald im Mutterleibe, da er mir
mein Wesen gab und das Leben, das ich hab...»
Von schützenden Federn, vom liebevoll starken Arm bedeckt und geborgen vom
Mutterleib an. Das sind lebensfördernde, vertauenstärkende Bilder!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Bildquelle: lunar caustic; <https://de.m.wikipedia.or>
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