Weg-Wort vom 6- August 2012
Das Gespräch mit Gott pflegen
Alles - ist nicht genug?
Wenn ich satt bin und gesättigt, wenn ich habe, was ich brauche und noch mehr, wenn ich
erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe, wenn sich erfüllt hat, wovon ich geträumt
habe, bleibt immer noch etwas offen, tut sich an irgendeiner Stelle meiner Seele eine
Leere auf – und die wächst, wird grösser, nimmt schliesslich überhand.
Es wird also deutlich: Ein Mensch lebt nicht von dem, was er isst, besitzt, erreicht. Er
lebt auf in dem Moment, in dem Gott zu ihm spricht.
Und Gott?
Im Matthäusevangelium heisst es: "Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von
jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt." (Mt 4,4)
Kehren wir den Spruch einmal um. Gott lebt von jedem Wort, das aus dem Munde eines
Menschen kommt. "Ich glaube, dass Gott … auf aufrichtige Gebete … wartet",
heisst es in einem Bekenntnis von Dietrich Bonhoeffer.
Ich stelle mir Gott vor, wie Gott da sitzt und tatsächlich – wartet. Wartet, dass jemand
das Wort an ihn richtet. Ihn um etwas bittet, ihm sein Leid klagt, ihm dankt. Es ist
einsam geworden um ihn, denn zumindest in unseren Breiten reden immer weniger Menschen mit
ihm.
Worte, die zwischen Gott und Mensch hin und hergehen, halten beide am Leben. Das Gebet,
das Gespräch mit ihm ist wichtig. Wie gut sind Sie darin? Haben Sie schon lange nicht mehr
mit ihm gesprochen, also zu ihm gebetet? Wie wär's, wenn Sie wieder damit beginnen?
Wenn Sie es immer wieder tun?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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