Weg-Wort vom 26. Juni 2012
Der Duft der weiten Welt
Am Morgen im Wartsaal des Zürcher Hauptbahnhofes sammelt sich der Duft der
grossen weiten Welt". So umschreibe ich manchmal den "Mief", der einem
beim
Betreten des Wartsaals entgegenkommen kann. Eine Freundin umschreibt es eher
mit den Worten, der oder die könnte wieder einmal eine Dusche gebrauchen.
Duftnoten sind so eine Sache. Neben Deos, die immer länger und besser wirken
und Schweissgeruch verhindern, gibt es Parfüms in allen Duftnoten und
Preisklassen. Und die persönliche Duftnote? Gibt es die nur noch im Wartsaal
des Hauptbahnhofs Zürich?
Ein Baby im Arm halten und es riechen (nicht, um zu erahnen ob die Windeln
voll sind) empfinde ich als ein Geschenk. Die Nase in frisch gewaschene
Kleider stecken
machen Sie das auch? Ein Pullover, ausgeliehen von meiner
besten Freundin, und ihr Duft begleitet mich durch den Tag. Nach Hause
kommen und den vertrauten heimischen Duft wahrnehmen. Die Kamelie, der
Flieder, die Rose, Düfte der Natur, die sich mir einprägen, die ich
geniesse. Nach dem Duft vom Winterschnee, sich im Frühling und Sommer
verzaubern lassen vom Duft nach Regen und Wärme.
Unsere Sprache ist vom Duft geprägt. Wir können jemanden gut oder den Einen
oder Anderen überhaupt nicht riechen. Ein frischer Wind weht. Räume werden
ausgeräuchert.
Unsere Sinne sind ein Segen! Geniessen Sie die Düfte, so oder so!
"Hört auf mich, ihr Gott wohlgefälligen Söhne und Töchter, und wachset wie
eine Rose in die Höhe, die an fliessendem Gewässer gepflanzt wurde. Strömt
Wohlgeruch aus wie Weihrauch und blüht in voller Pracht wie eine Lilie.
Erhebt die Stimme, singt alle zusammen Loblieder und preist die EWIGE für
all ihre Werke." (Bibel in gerechter Sprache, Sir 39.13f)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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