Weg-Wort vom 21. Januar 2011
Zusammen feiern, glauben, beten
Unter diesem Thema findet weltweit vom 18. bis zum 25. Januar die
ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen statt. Das Anliegen der
Zusammengehörigkeit der christlichen Kirchen ist so alt wie die Kirche
selbst. Schon in den ersten Jahr-hunderten des Christentums kam es immer
wieder zu Spannungen, Uneinigkeit und Spaltungen.
Was aber ist Einheit? Die Vorstellungen davon sind sehr unterschiedlich.
Reicht es zu betonen, dass
wir alle den gleichen Herrgott haben? Wohl kaum.
Für mich ist das Entscheidende die Einheit in der Vielfalt.
Einheit hat nichts zu tun mit Gleichmacherei, mit dem Verwischen von
Unterschieden und Verschiedenheiten. Diese sollen wir respektieren und
akzeptieren. Es kommt vielmehr darauf an, dass wir den Dialog pflegen mit
unseren Schwesterkirchen und dass wir uns auf unsere gemeinsamen Wurzeln und
auf unsere spirituelle Mitte besinnen.
Unsere Identität als Christinnen und Christen haben wir durch Gottes Geist
erhalten. Christus ist die Mitte, die uns trägt und zusammenhält. Wo zwei
oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen, hat
Jesus gesagt. (Matthäus 18,20) Er hat sich um Menschen
gekümmert und hat andere dazu gewonnen, sich gleichfalls mehr für Menschen
als für Sachen zu interessieren. Wir laufen Gefahr, uns von Sachzwängen
beherrschen zu lassen. Wir sollten, wie Jesus, den Menschen in die Mitte
rücken und damit dem ursprünglichen Willen Gottes Geltung verschaffen, der
die Welt für den Menschen geschaffen hat. (Rolf Zerfass)
Wer sich der eigenen christlichen Identität bewusst ist und sie pflegt, wird
die Vielfalt unserer Zeit zunehmend als Bereicherung erleben.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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