Weg-Wort vom 13. August 2009
Leuchtkäfer
Wenn ich in einer lauen Hochsommernacht am nahen Waldrand ein
Leuchtkäferchen entdecke, dann steigt in mir jedes Mal unwillkürlich die
Gewissheit auf: Ja, die Welt ist noch in Ordnung!
Dieses Jahr habe ich keines gesehen. Wir haben bisher auch einen
wechselhaften Sommer erlebt: Heisse und kühlnasse Tage, heftige Gewitter und
sintflutartige Regenfälle haben sich in rascher Folge abgelöst. Nicht gerade
ein Jahrhundertsommer, wie er (angeblich) früher einmal war, mit
Sonnenschein von Juni bis September.
Wenn man den Meteorologen und Klimaforschern Glauben schenken soll, wird
dieser Sommer nicht der letzte seiner Art gewesen sein. Und ich frage mich:
Was ist nur aus unserem Wetter geworden? Und was wird wohl noch alles daraus
werden?
Die Stimmen sind nicht zu überhören, die sagen, dass wir selber an der
spürbaren Klimaveränderung mitschuldig sind durch den Raubbau an der Natur
und den rücksichtslose Umgang mit unserer Umwelt.
Unsere Welt ist und bleibt Gottes Schöpfung. Es ist aber auch unsere Welt,
uns anvertraut, eine Welt, die wir mitgestalten können, die so sein soll,
dass sich alle darin wohl fühlen.
Wenn wir uns wirklich unserer Verantwortung bewusst werden, dann ist
vielleicht noch alles zu retten. Ich vertraue jedenfalls darauf, dass Gottes
Bund mit Noah ungebrochen gültig bleibt:
Solange die Erde währt, sollen nicht aufhören
Saat und Ernte, Frost und Hitze,
Sommer und Winter, Tag und Nacht. (Gen 8,22)
Wenn ich die verschiedenen Jahreszeiten beobachte und geniesse, dann wächst
in mir das Vertrauen, dass Gott auch die wechselnden Jahreszeiten meines
Lebens fest in Händen hält.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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