Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 5. November 2015
Für uns gestorben
Der Besuch eines katholischen Kollegen und Freundes hat gut getan.
Wir konnten Fragen erörtern, unsere Freude an lebendigem Glauben und an
einer Kirche teilen, die diese Freude auch ausstrahlt. Dass unsere Freude an
der Kirche nicht immer ungetrübt ist, dafür umso mehr an den Kirchgängern,
mag das kleine Erlebnis erläutern, das er mir erzählte,:
Schon längst pensioniert, gestaltet er hie und da Gottesdienste - nicht
immer allein, manchmal auch mit einem Kollegen. Von einem solchen hat er mir
erzählt: Bei der Eucharistiefeier, die sein Kollege und er miteinander
gestaltet haben, haben sie die Wandlungsworte miteinander gesprochen. Beim
Kelch heisst es dann: "Mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird."
- Ein Erbe des zweiten Vatikanischen Konzils. Mein Kollege, in dieser
Generation gross geworden, hat das aus tiefster Überzeugung der Gemeinde
weitergegeben.
Sein jüngerer Kollege sprach ebenso überzeugt die neuere Fassung
katholischer Lesart: "Mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird."
- Dieser kleine Unterschied hat eine ältere Frau dazu bewogen nach dem
Gottesdienst zu meinem Kollegen zu gehen und ihm ihren Standpunkt zu
erläutern: " Wenn ihr von der Kirche selber nicht wisst, für wen Jesus
gestorben ist, dann könntet ihr eigentlich gleich einpacken" Gesagt und ging
ihres Weges. - Wir haben beide darüber herzlich lachen können.
Mit meinem Kollegen bin ich überzeugt, dass Christus für uns und alle
gestorben ist. Eine Heilszusage, die auch dem Hintersten und Letzten
zugesprochen werden darf. Vielleicht sagt Ihnen das Gleichnis von den
Arbeitern im Weinberg etwas. Dort werden die Arbeiter mit gültigem
Arbeitsvertrag wütend, weil sie nicht mehr erhalten, die sie einen Tag lang
geschuftet haben, als die, die knapp eine Stunde im Weinberg gearbeitet
haben: Der Weinbergbesitzer spricht diese an (Mt 20, 14bf): "Ich will aber
diesem gleich viel geben wie dir. Oder ist es mir nicht erlaubt, mit dem,
was mein ist, zu tun, was ich will? Machst du ein böses Gesicht, weil ich
gütig bin? Warum sollten wir, gerade wir als Verkündiger des Evangeliums,
die Güte Gottes beschränken?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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