Weg-Wort vom 4. März 2011
Frauenpower
Jeweils am ersten Freitag im März feiern christliche Frauen in über 170
Ländern den ökumenischen Gottesdienst zum Weltgebetstag. Die Vorlage für den
Gottesdienst wird in jedem Jahr von Frauen aus einem anderen Land verfasst.
Dieses Jahr sind es Frauen aus Chile.
Das ist für mich ein faszinierender Gedanke: Innert 24 Stunden versammeln
sich auf dem ganzen Erdkreis rund um die Uhr Hunderttausende von Frauen (und
mit ihnen auch zahlreiche Männer) zum gemeinsamen Gebet.
In den Gottesdiensten vor allem aber in Vorbereitungstreffen informieren
sich die Frauen über das jeweilige Weltgebetstags-Land. Besonders
interessiert sie dabei die Situation der Frauen in dem jeweiligen Land. So
können sich die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher über das Leben von
Menschen auf allen Kontinenten informieren. Im gemeinsamen Gebet entsteht so
weltweit Solidarität von Frauen.
Der Weltgebetstag leistet für benachteiligte Frauen auch praktische
Unterstützung. Mit der Kollekte bei den Gottesdiensten werden jedes Jahr
zahlreiche Frauenprojekte auf der ganzen Welt gefördert.
Das schwere Erdbeben in Chile Anfang 2010 hat den Menschen dort ganz konkret
vor Augen geführt: Wir müssen das, was wir haben, solidarisch teilen! Und so
begegnet einem im Weltgebetstags-Gottesdienst der chilenischen Frauen
wiederholt das solidarische Teilen etwas, das wir in unserem
privilegierten Land immer wieder neu einüben müssen.
Trotz der ernsten, politischen Seite ist die Liturgie geprägt von
Musikalität und südamerikanischer Lebensfreude. Auch ein Element der
Frauenpower, vor der ich als Mann grossen Respekt habe.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi, Beat Schlauri
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