Weg-Wort vom 20. Februar 2013
Fastenzeit
Die Fastenzeit, auch Passionszeit genannt, begann am Aschermittwoch und wird
noch bis zum Karsamstag dauern. 40 Tage dauert diese Busszeit. 40 Tage
nimmt Bezug auf das Fasten Jesu in der Wüste vor seinem ersten Auftreten (Mt
4,2) und 40 Tage nimmt Bezug auf die 40 Jahre, die die Israeliten durch die
Wüste wanderten (Ex 16,35).
Früher wurde das Wort Fasten anders, vielleicht enger ausgelegt als heute.
Das Wort Verzichten trifft wohl eher, was wir heute in der Fastenzeit
anstreben. Das Verzichten auf Genussmittel oder Annehmlichkeiten ist
verbreitet. Es gibt zum Beispiel in Deutschland die Aktion "7 Wochen ohne".
Da geht es nicht darum, besonders hart oder asketisch gegen sich selber
vorzugehen. Der Verzicht soll vielmehr etwas freilegen und in Bewegung
bringen.
Bereits Martin Luther hat darauf hingewiesen, dass nicht spezielle
Fastenspeisen wichtig sind, sondern die Gesinnung. Die Fastenzeit kann so
als Trainingsprogramm gesehen werden, sich auf Wesentliches zu besinnen. Das
kann in einer Fastenwoche geschehen, beim Verzichten auf Genussmittel oder
beim Verzichten auf Handy, Computer, TV oder Auto. Gewohnheiten aufbrechen,
Entschleunigen, um der heiligen Geistkraft Raum zu schaffen.
Verzicht kann Appetit machen auf Leben, auf ein Leben in Fülle - für alle.
"Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen,
die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch
zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen
ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und
dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. Dann wird dein Licht
hervorbrechen wie die Morgenröte und deine Wunden werden schnell vernarben.
Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des Herrn folgt dir
nach." (Jes 58,6-8)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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