Weg-Wort vom 7. April 2008
Glaube so gross wie ein Senfkorn
Das höre ich oft: Mein Glaube ist klein! Und die Menschen, die das sagen,
meinen, dass ihr Glaube nicht stark ist. Sie sind unsicher, ob ihr Glaube
reicht. Sie möchten mehr Glauben in ihren Händen haben. Sie möchten sich
ihres Glaubens sicherer sein. Wie klein oder gross ist Ihr Glaube?
Im 17. Kapitel des Lukasevangeliums heisst es in den Versen 5 und 6:
Und die Apostel sagten zum Herrn: Gib uns mehr Glauben!
Der Herr aber sprach: Hättet ihr Glauben wie ein Senfkorn, würdet ihr zu
diesem Maulbeerbaum sagen: Reiss dich samt den Wurzeln aus und verpflanze
dich ins Meer! - und er würde euch gehorchen.
Stärke unseren Glauben! Wir verstehen das gut. Natürlich hätten wir das auch
gern, wenn unsere Ressource Glaube stark wäre. Wir könnten dann mehr
aushalten, mehr umsetzen von dem, was von uns erwartet wird. Wir wären
selbstsicherer, überzeugender, erfolgreicher, strahlender, ausgeglichener,
resistenter.
Darum überrascht uns die Antwort von Jesus: Glaube so gross wie ein
Senfkorn genügt! Es geht also nicht darum, wie gross und stark der Glaube
ist. Glaube, winzig und unscheinbar wie ein Senfkorn, ist bereits Glaube,
vollwertiger und genügender Glaube.
Der Vergleich mit dem Senfkorn, das wachsen kann, zeigt aber auch: Glaube
hat mit Veränderung zu tun. Glaube ist kein Vorausgeschenk, sondern wächst
im Alltag in der Fülle unserer Aufgaben, Fragen, Erfolge und Misserfolge,
Erfahrungen und Ratlosigkeiten.
Jesus schenkt uns nicht den starken Glauben, der widerstandsfähig ist, ohne
Zweifel und gut verwurzelt. Vielmehr schickt er uns auf den Weg mit einem
Glauben so gross wie ein Senfkorn. Wir sollen leben, wozu er uns befähigt!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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