Weg-Wort vom 13. November 2007
Räume der Andacht (Psalm 130)
Ich brauche immer wieder Inseln der Stille in meinem Leben. Und am liebsten
ziehe ich mich dazu in Kirchen, Kapellen, Meditations- und Andachtsräumen,
einfach Räumen der Stille zurück. Mit Licht, Farben und bestimmten
Gegenständen und Möbeln sind sie so eingerichtet, dass mir das Stillwerden
leicht fällt.
Es gelingt mir, in mich hinein zu hören und aus mir heraus zu rufen:
Ich rufe aus der Tiefe zu dir, Herr.
O hör mich doch.
Herr, höre mir zu. (Ps 130.1f)
Und manchmal ist es nicht mein Rufen, sondern mein Warten:
Ich warte, Herr,
alles in mir wartet;
ich hoffe darauf, dass du sprichst,
und jeder Atemzug sehnt dich herbei. (Ps 130.5f)
Ich brauche das in meinem Leben! Und ich gebe es nicht auf, auch dann nicht,
wenn ich manchmal das Gefühl habe, Gott hört mich nicht, Gott hört mir nicht
zu. Auch dann nicht, wenn ich manchmal enttäuscht bin, weil ich vergebens
auf Gott und seinen Zuspruch gewartet habe.
Ich gebe es nicht auf, weil da eine unzerstörbare grosse Hoffnung ist. Ich
hoffe auf Gott. Er hat die Macht zu lösen und zu erlösen. Er befreit und
rettet, - auch wenn ich das im Moment nicht immer sehen und spüren kann.
Ich halte mich an Gott, weil er mich hält.
Ich brauche die Räume der Andacht, weil sie mir helfen, mit meinem Leben
fertig zu werden.
Mit freundlichen Grüssen
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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