Weg-Wort vom 11. Juli 2007
Mit Gott auf dem Weg (Psalm 105)
Im 105. Psalm werden die Wohltaten Gottes aufgezählt, die er den Israeliten
im Lauf ihrer Geschichte geschenkt hat: Erinnert euch, welche Wunder er
tat, was für Zeichen er setzte, welche Urteile er sprach!
Dieser, der
Herr, ist unser Gott. Er entscheidet über die Welt. (Ps 105.5+7)
Gott loben ist eine gute Sache. Wir sollten auch einander vielmehr loben.
Wir tun das viel zu wenig. Dabei brauchen wir das Lob voneinander so nötig
wie die Luft zum Leben.
Wozu das Loben aber nicht führen soll, ist das Verschweigen der Kritik! Wenn
die Israeliten im 105. Psalm die Wohltaten Gottes in ihrer Geschichte loben
und ihre eigene, beschämende Rolle in ihrer Geschichte verschweigen, dann
ist das nichts anderes als Politik-Mache!
Dabei wüssten sie es besser: Gott wirkt und er braucht unser Mitwirken,
unser Mittun, dass gelingt, was er uns vor Augen gestellt hat. Ich bin froh,
dass wir nicht erst, seit Gott Mensch geworden ist, darum wissen, sondern
dass auch die Israeliten, wenn sie denn hören wollten, darum gewusst haben.
(siehe die Psalmen 78 oder 89).
Dass Gott seine Zusagen wahr macht und einhält, dass sein Wort gilt, das war
nie das Problem. Vielmehr war und ist es das Problem, ob wir Menschen uns an
sein Wort halten und es in unserem Alltag wahr machen! Und damit mit ihm
gute Geschichte schreiben!
Es wird viel geredet unter den Menschen. Es wird viel gesagt von vielen
Menschen. Was aber zählt, ist das, was getan, was umgesetzt, wahr gemacht,
gelebt wird! Halten wir uns darum an Gott und sein Wort und geben ihm
Gestalt und Wirklichkeit in unserem Tun und Lassen.
Mit freundlichen Grüssen
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
http://www.bahnhofkirche.ch/
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php