Weg-Wort vom 27. Juli 2012
Mutmacher
"Habe ich etwas Falsches gesagt, getan?" Diese Frage höre ich nicht selten
in der Seelsorge. Und manchmal ist sie auch meine Frage.
Ob wir es richtig machen, ob unsere Entscheidungen gut sein werden, wissen
wir niemals. Denn erst wenn wirklich nichts mehr zu machen sein wird, wenn
nicht nur die letzte Entscheidung gefällt ist, sondern auch die letzte
Entscheidung ihre letzte Wirkung getan hat, können andere feststellen, ob es
gut oder nicht gut ist, was ich getan habe, was wir getan haben.
Erst nach meinem Tod werden andere sagen können, wie es war. Solange die
letzte Entscheidung aussteht und solange noch Wirkungen geschehen, weiss
niemand, was herauskommt.
Zu jedem Tun gehört also Mut. Es gibt nicht die kleinste Entscheidung, wenn
der Mut fehlt. Damit also die Entscheidungen und das Machen, aber auch das
Lassen, zum Guten führen sollen, müssen wir immer wieder Mut zugesprochen
bekommen.
Für ein Kind können dies die Personen sein, die die ersten Schritte
begleiten: Eltern also, Grosseltern, Geschwister, Paten. In Kindergarten und
Schule sollten es die Lehrkräfte sein, in der Kirche Helferinnen und Helfer,
Katechetinnen und Katecheten, Pfarrerinnen und Pfarrer.
Wenn wir Menschen aber erwachsen werden, werden viele der alten Vorbilder
fraglich. Es ist dann gut, dass wir Menschen über uns hinaus denken können
und unser bestes Vorbild Gott wird. Er schenkt uns Kraft, macht uns Mut und
gibt uns Segen zum Werden. Was für eine Sicherheit! Was für ein Geschenk!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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