Weg-Wort vom 3.Juli 2006
Vertrauen ist ein ganz wichtiges Element im menschlichen Zusammenleben. Wo
Vertrauen fehlt, gehen Beziehungen in die Brüche. Vertrauen heisst auf den
Mitmenschen zugehen, ihn ernst nehmen und ihr oder ihm zutrauen, dass er
oder sie auch mir vertraut.
Im deutschen Kirchengesangbuch lesen wir in einem Lied von Hans-Jürgen Netz
Wo ein Mensch Vertrauen gibt,
nicht nur an sich selber denkt,
fällt ein Tropfen von dem Regen,
der aus Wüsten Gärten macht.
Wo ein Mensch den andern sieht,
nicht nur sich und seine Welt,
fällt ein Tropfen von dem Regen,
der aus Wüsten Gärten macht.
Wo ein Mensch sich selbst verschenkt
Und den alten Weg verlässt
fällt ein Tropfen von dem Regen,
der aus Wüsten Gärten macht
Vertrauen geben ist wie Regen. Regen kann Wunder wirken, wenn nach
einerTrockenheit die Erde benetzt wird. Regen kann aber auch Schaden
anrichten, wenn zuviel des Guten vom Himmel fällt. So ist es mit dem
Vertrauen. Es ist gut Vertrauen zu haben aber nicht blindlings. Eine Portion
Kritik ist immer nötig, vor allem bei Menschen die man nicht kennt. In
letzter Zeit gab es Berichte, wie vor allem ältere Menschen hereingelegt
wurden, weil sie zu vertrauensselig waren.
Vertrauen ist wie Wasser, das Schiffe trägt, das den Schmutz auflöst,
das Durstige erfrischt, das Wüsten zu Oasen macht, das Felsen aushöhlt,
das sich in Stauseen sammelt, das Kraftwerke speist und Strom erzeugt,
das sich bewegt, vertrocknet, und wieder als Regen zurückkommt
(Josef Dirnbeck/Martin Gutl)
Das heisst doch, dass im Vertrauen eine grosse Kraft steckt, die unser Leben
lebenswert machen kann.
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Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche