Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 12. Mai 2014
Sondersetting
Vielleicht wird das das Wort des Jahres. Seit dem Fall Carlos wissen wohl alle in der
Schweiz, was das meint "Sondersetting". Den Vogel abgeschossen hat aber der
Karikaturist Jürg Kühni im "Nebelspalter" vom April 2014/Nr. 4/140. Jahrgang auf
Seite 32: (Bildbeschreibung: Eine Frau fragt einen Schuljungen: "Was ist Dein
Berufsziel?" Der Schüler antwortet: "Ein Sondersetting!")
Das Sondersetting als Berufsziel! Zunächst lachen wir darüber. Dann aber denken wir nach.
Natürlich träumen wir alle von einem Beruf, einer Arbeitsstelle, die für uns passt, die
eben fast einem Sondersetting entspricht.
Es tut uns gut, wenn wir ernst genommen werden. Es tut uns gut, wenn Arbeit und Umfeld uns
entsprechen - und wir uns darin entfalten können. Eigentlich sollten wir alle das erleben
in unserem Berufsalltag.
Doch viele von uns erfahren, dass dem nicht so ist. Es wird nur Leistung erwartet und
nicht viel Wert auf ein die Leistung ermöglichendes und förderndes Umfeld gelegt. Wir
werden als Kostenstelle und nicht als Mensch betrachtet. Nackte Arbeitserfüllung und nicht
persönliches Engagement und Herzblut wird erwartet.
Wir sind aber keine Maschinen, die alle gleich gebaut sind und gleich funktionieren. Wir
sind Individuen, unterschiedlich, mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Ein
Sondersetting für uns alle, soweit es möglich ist, macht darum Sinn.
Und jetzt verstehe ich den jungen Mann und seinen Wunsch!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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