Weg-Wort vom 11. März 2011
Empfänglich sein für die Liebe Gottes
Sie fragt ihn: “Liebst du mich wirklich?” Er antwortet: “Ja, Schatz, ich liebe dich von
ganzem Herzen.” Sie darauf: “Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du mir deine
Liebe öfter zeigen!”
Er fühlt sich ein bisschen verletzt und hilflos, ist aber dennoch guten Willens. “Wie kann
ich dir meine Liebe denn noch zeigen?”, fragt er. “Du könntest mir zum Beispiel öfter
Blumen mitbringen,” lautet die Antwort. Am nächsten Tag bringt er ihr nach der Arbeit
Blumen mit. Sie verzieht das Gesicht: “Ich mag keine Nelken. Wenn du mich wirklich lieben
würdest, würdest du auch meine Vorlieben kennen.” Er ist genervt. Doch am nächsten Tag
bringt er ihr einen schönen grossen Rosenstrauss mit. Aber anstatt sich zu freuen, sagt
sie nur: “Du musst wohl ein sehr schlechtes Gewissen haben, dass du mir einen so grossen
Rosenstrauss schenkst. Bestimmt hast du ein Verhältnis mit deiner Kollegin.”
Wenn jemand misstrauisch ist, kann der oder die andere machen, was er oder sie will. Denn
auch das Gutgemeinte kann stets zum Negativen werden, wenn es durch die Brille des
Argwohns oder des Zweifels betrachtet wird. Wer eine solche Brille auf der Nase trägt,
wird stets alles gegen sich auslegen, selbst die Wohltaten seiner Mitmenschen.
Die Frau in dem eben beschriebenen Paar fordert Liebesbeweise. Doch sie wird vergeblich
darauf warten, weil sie alles, was ihr Partner tut, negativ auslegt. Ob Liebe spürbar ist,
hängt also neben dem Geber oder der Geberin ganz entscheidend davon ab, ob und in welchem
Masse das Gegenüber dafür empfänglich ist.
Das gilt auch für die Beziehung zu Gott! Er ist empfänglich für unsere Liebe, das hat er
ganz deutlich gemacht. Sind wir empfänglich für seine Liebe?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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