Weg-Wort vom 25. Mai 2007
Pfingsten (Apg. 2 1-8)
Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle Jüngerinnen und Jünger
am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein
heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden
von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt
und began-nen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen ein-gab.
In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem
Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz
bestürzt; denn jeder hörte die Jüngerinnen und Jünger in seiner Sprache
reden. Die Menschen gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das
nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in
seiner Muttersprache hören, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große
Taten verkünden.
Jesus hatte seine Nachfolgerinnen und Nachfolger an Auffahrt ermahnt
zusam-menzubleiben und auf die Verheissung des Vaters zu warten. Als dann
die Jüngerin-nen und Jünger zehn Tage später das jüdische Erntefest zusammen
feierten, wurden sie plötzlich von der Heiligen Geistkraft ergriffen.
Begeistert laufen sie aus dem Festraum auf die Strasse, reden von Gott und
erzählen allen, was er sie durch Jesus Christus ge-lehrt hatte. Mit der
Geistkraft hat Gott das Verhalten und die Sprache der Jüngerinnen und Jünger
verändert.
Mit der Heiligen Geistkraft lenkt uns Gott. Wo sie den Einzelnen trifft ist
unbere-chenbar, denn sie weht wo sie will. Für die Gemeinschaft aber gilt
aber das Versprechen, dass die Heilige Geistkraft dort wirkt, wo Menschen in
Gottes Namen versammelt sind. Darum erinnern wir uns an Pfingsten auch an
die Gründung der Kirche. Die Kirche als die Gemeinschaft der Menschen, die
sich nach Gott ausrichtet und bereit ist, die Geist-kraft zu empfangen.
Dem einzelnen Menschen aber überlässt Gott die Entscheidung. Wagt er es der
Spur der Begeisterung zu folgen, eröffnet Gott ihm ungeahnte Möglichkeiten
seine Ta-lente zu entwickeln. Denn wer das Ja wagt, in dem wächst die
Begeisterung. Er spürt, wie ihn etwas antreibt. Das gibt uns Menschen die
Kraft, die Hindernisse zu überwinden. Von der Begeisterung getragene
Menschen können sich durchsetzen.
Seien darum auch Sie offen für das was begeistert und entzückt. Für Jesus
war es einst der rote Mohn am Wegrand. Rot ist die Farbe der Heiligen
Geistkraft. Die Kirche feiert darum das Pfingstfest mit der Farbe Rot. An
Pfingsten etwas Rotes zu tragen, zeigt, dass wir offen sind den Heiligen
Geist zu empfangen.
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche