Weg-Wort vom 18. Juli 2008
Lebendige Steine
Manchmal ist es nötig, in Gegensätzen zu sprechen, damit man eine Sache
ausdrücken kann. Wer verliebt ist, zum Beispiel, oder schon mal verliebt
war, weiss, dass es wunderschön ist und zugleich auch schmerzhaft. Beides
stimmt.
So ähnlich ist das auch mit den lebendigen Steinen, von denen in der Bibel
die Rede ist. Aus lebendigen Steinen baut Gott sein Haus, sagt die Bibel (1.
Petrus 2). Ein Haus bietet Schutz und Geborgenheit. Nach aussen soll es
gross dastehen und fest. Ein Haus gibt auch Orientierung. So wie unsere
Gotteshäuser, unsere Kirchen. Weit sind ihre Türme zu sehen und weit sind
ihre Glocken zu hören.
Aber das Haus, das Gott baut, ist anders. Gottes Geist ist die Kraft, die es
zusammenhält. Deshalb kann es aus lebendigen Steinen gebaut sein, die sich
bewegen und verändern.
Das Haus Gottes ist ein Haus, das aus Menschen besteht. Ein Haus von Gott
mit Menschen und für Menschen. Es lebt davon, dass Menschen neu hinzukommen
und sich einbauen lassen. Es lebt, weil Menschen dort leben. Wenn Gott baut,
dann ist es gehalten von Gottes Geist. Und weil Christus der wichtigste
Stein ist, trägt das Haus unverkennbar sein Zeichen, seine Initialen.
Ich wünsche mir, dass die Bahnhofkirche auch so ein Haus ist. Ein Haus, das
Geborgenheit und Schutz bietet, Orientierung und Standfestigkeit. Aber
dennoch ein Haus, das voller Lebendigkeit ist, weil es aus Menschen besteht
und nicht aus toten Steinen. Ein Haus, das die Gegensätze vereint. Gottes
Haus.
Gibt es lebendige Steine? Wenn Gott das Leben schenkt, können auch Steine
lebendig werden. So sind unsere Kirchenräume dann lebendig, wenn Gottes
Geist darin wirkt und die Menschen, wir, uns entzünden lassen vom neuen
Leben aus Gott.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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