Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 22. Juni 2020
Schwimmen
Ich habe früh schwimmen gelernt. Unserem Vater war wichtig, dass wir ohne Schwimmhilfen
eine bestimmte Strecke schwimmen konnten. War diese Bedingung erfüllt, durften wir
Geschwister den Mittwochnachmittag in der Badi geniessen.
Badi, Schwimmen, Freiheit, mit Freundinnen zusammensein, das war Anreiz genug, möglichst
schnell schwimmen zu lernen.
Das sichere Ufer habe ich schätzen gelernt.
Die Kräfte mussten eingeteilt werden, denn sie mussten immer noch für die sichere Rückkehr
reichen. Dass das Wasser trägt, war eine tolle Erfahrung. Bis heute liebe ich das Wasser
und geniesse es, wenn ich mich im oder am See oder Meer aufhalten kann.
Es gibt die Redewendung ‘Das Wasser steht mir bis zum Hals’. In solchen Momenten braucht
es Überlebensstrategien. Diese sind zu vergleichen mit denen, die beim Schwimmenlernen
helfen:
Wissen, dass es das sichere Ufer gibt, auch wenn man es kurzfristig aus den Augen verloren
hat. Vielleicht muss man einfach die Richtung, den Blickwinkel ändern, um das sichere Ufer
wieder zu sehen.
Es lohnt sich, Kräfte einzuteilen. Und es gibt immer etwas, das trägt. Tragendes im Leben
suchen, pflegen und geniessen lohnt sich, auch wenn man am sicheren Ufer ist. Ufer ist wie
Hoffnung und Halt.
Zum Schwimmenlernen braucht es Vertrauen, im Leben auch.
Bestimmt gibt es andere Beispiel, wie wir im Kleinen für das grosse Leben lernen. Beim
Tanzen zum Beispiel? Beim Singen im Chor?
Wo haben Sie welche Erfahrungen und Sicherheiten kennengelernt und geübt?
Ich wünsch Ihnen frohes Schwimmen, Tanzen, Singen...
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Bildquelle:
pixabay.com
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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