Weg-Wort vom 23. Juli 2013
Papagei
In der Badi habe ich den Kindern zugehört. Das Papageienspiel haben sie
gespielt. Kennen Sie das auch noch? "Chunsch is Wasser?" "Chunsch is
Wasser?" "Wiederhol nid immer alles." " Wiederhol nid immer
alles." Bisch e
Papagei" " Bisch e Papagei." Auch wir haben dies als Kinder schon gemacht,
bis jemand wütend wurde, weil so keine echte Kommunikation mehr möglich war.
Zu beten habe ich gelernt, weil ich mitgebetet oder nachgesprochen habe, was
mir vorgebetet wurde. Das war einmal!
Es ist mir wichtig, dass mein Glaube eine eigene Sprache findet, dass ich
meine Sprache finde. Oder besser: dass ich eine Sprache finde, um meinem
Glauben Ausdruck zu geben.
Was ich als Kind an Glaubensgrundlagen gelernt habe, das Beten und das Lesen
in der Bibel, was mir von Eltern, Lehrpersonen, Pfarrer und Katechetinnen
mitgegeben wurde, das habe ich als Jugendliche hinterfragt. Im Studium habe
ich weiter gefragt. Auch das Leben hat mir zusätzliche Fragen gestellt, auf
die ich Antworten suchte im Glauben, Antworten, die ich nirgendwo zum
Nachplappern fand.
Meine Sprache des Glaubens, das sind Worte, die von meinen Erfahrungen mit
den Mitmenschen und mit Gott erzählen. Das sind Taten, die aus der
Überzeugung meines Glaubens kommen. Das sind Einsichten und Erkenntnisse,
die mich weiter führen auf dem Weg. Das sind Fragen und Sehnsüchte, die mich
immer neu herausfordern, mich hinterfragen lassen und mir neu Bestätigung
und Hoffnung sind.
Was ein Besuch in der Badi, das Zuhören bei Kinderspielen alles auslösen
kann!
Viel Freude am Finden Ihrer Sprache des Glaubens, Ihren Wurzeln und was
daraus gewachsen ist.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch
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