Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 9. Juni 2020
Beten mit dem Körper
Seit Pfingsten feiern wir unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen wieder
Gottesdienste. Sie gestalten sich anders, als wir das gewohnt sind. In Gesprächen erfahre
ich, dass viele das im Moment geltende Singverbot bei Gottesdiensten als die Einschränkung
erleben, die sie am meisten bedauern.
Im Singen kommt vieles zusammen. Worte verbinden sich mit Klang. Mein Körper wird aktiv,
damit ich Töne produzieren kann. Ich atme bewusster und gebe mich vielschichtig in das
Geschehen ein. Ich bin nicht allein. Im Klang, der entsteht, ist Gemeinschaft spürbar.
Am vergangenen Sonntag habe ich in einem Gottesdienst als Kantor stellvertretend für die
Gemeinde die Lieder gesungen. Die Texte wurden an die Wand projiziert. Doch es kam kein
Gemeinschaftsgefühl auf. Bei einem Lied aber – es war das Lied zum Gebet von Bruder Klaus
– stellte ich mich hin und liess mich von Text und Melodie zu einfachen Bewegungen
inspirieren. Die Gemeinde stimmte in meine Bewegungen ein. Ich fühlte mich durch die
Beteiligung der Gottesdienstteilnehmer mitgetragen. Ich spürte, wie der Geist von
Pfingsten uns in Bewegung brachte und uns mit einem bewegten Gebet zu einer Gemeinschaft
formte.
Bildquelle: Debora Cartagena auf Pixnio
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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