Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 4. Februar 2014
Guten Morgen, liebe Sonne
Es gibt Dörfer und Dorfteile, die im Winter über ein paar Tage oder gar
Wochen auf die Sonne verzichten müssen. Ist es sonnig, sieht man zwar die
umliegenden Berge glänzen und strahlen, aber direkte Sonnenstrahlen schaffen
es nicht bis ins Dorf. Dieser Umstand lockt viele aus dem schattigen Tal in
die Bergwelt. Bergschuhe, Schneeschuhe oder Skier werden an die Füsse
geschnallt und auf geht es, in die faszinierende Bergwelt. Für weniger
Sportliche gibt es Sessellifte und Luftseilbahnen. Bei Nebel und bedecktem
Himmel aber sind alle Menschen gleichermassen im "Schatten".
Wir kennen es alle, das Gefühl, die Sonne scheine nur für die anderen. Oder
die Befürchtung, wir würden ewig im Schatten sitzen.
Am 2. Februar feiern Christinnen und Christen "Lichtmess". Maria und Josef
bringen den kleinen Jesus in den Tempel. "Dann kam für sie der Tag der vom
Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach
Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in
dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein." Lk
2,22f
Der fromme Simeon erkennt die Bedeutung des Säuglings und ruft laut aus: "
meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk
Israel." Lk 2,30-32
Ein Lichtfest zu der Zeit, wo die Sonne langsam wieder in die hintersten
Dörfer und Winkel scheint. Und was wir nie vergessen sollten: Die Sonne
scheint für alle Menschen, sie scheint auch, wenn wir sie nicht sehen. Oder
wie es in einem Kirchenlied heisst: "Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist
immer und überall da. Hinter grauen Wolken scheint sie strahlend hell."
Nehmen Sie das Strahlen der Sonne und der Mitmenschen wahr und schenken sie
vom Licht auch grosszügig weiter.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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