Weg-Wort vom 22. Februar 2013
Säen und Ernten
Beim Evangelisten Markus steht im 4. Kapitel dies: "Mit dem Reich Gottes ist es so,
wie wenn einer Samen aufs Land wirft; er schläft und steht auf, Nacht und Tag. Und der
Same sprosst und wächst empor, er weiss nicht wie. Von selbst bringt die Erde Frucht,
zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Wenn aber die Frucht es
zulässt, schickt er sogleich die Sichel, denn die Ernte ist da." (Mk 4,26-29)
Das Bild vom Säen und Ernten gefällt mir.
Trotzdem:
Wie oft fühle ich mich hilflos, wenn mir jemand von seinen Problemen erzählt. Wie oft
kommen mir meine Worte dann schwach und nichts sagend vor.
Und doch kommt es dann vor, dass ich höre:
"Danke, das Gespräch hat mir sehr geholfen!"
Da geht der Same des Wortes Gottes auf, und wir wissen nicht wie. Und ich denke an die
Erfahrungen, die wir alle in unserm Leben schon gemacht haben. Dass wir sagen konnten: Ich
weiss nicht wie, aber wie von selbst ist es gut geworden. Ich weiss nicht wie, aber auf
einmal hatte ich wieder Mut und Zuversicht.
Oder denken Sie an einen Satz, den ihre Grossmutter, ihr Vater, der Lehrer vor langer Zeit
einmal gesagt haben, und der plötzlich Bedeutung gewinnt und weiterhilft.
Oder daran, dass liebevolle Erziehung sich am Ende oft doch positiv auswirkt, auch wenn es
ganz lange überhaupt nicht danach aussah.
Und: Wer hätte zu Jesu Zeiten ahnen können, dass dieser armselige Zimmermann aus Nazareth
einmal der Trost der Welt sein würde?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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