Weg-Wort vom 11. Dezember 2012
Lichtermeer
Schon Tage vor dem 1. Advent ist die Beleuchtung "Lucy" in Zürich feierlich
eingeschaltet worden. Und wie es sich für die Schweizer Wirtschaftsmetropole
gehört, wurde der "Event" gleich mit einem Nachtshopping verbunden.
Das Lichtermeer gibt es nicht nur in Zürich, auch in andern Städten brennen
die Weihnachtsbeleuchtungen, und viele Geschäfte sind einladend
weihnächtlich geschmückt.
Grosse Sterne hängen an Häusern und Geschäften. Festlich, feierlich,
vorweihnächtlich zeigen sich auch viele Dörfer.
Bei den vielen Sternen überall, da würden sich die Drei Könige heute
sicherlich verirren. Welchem der unzähligen Sterne sollten sie folgen?
Auch ich schaue ab und zu verwirrt an den künstlichen Sternenhimmel, staune,
dass unter Weihnachtssternen Banken oder Modegeschäfte zu finden sind. Den
Stall von Bethlehem suche ich vergebens.
Die Botschaft des neuen Lebens, der Menschwerdung Gottes, ist nicht
unbedingt unter den Sternen und vielen Lichtern zu finden.
Trotz all dem Lichtermeer will ich mich aber nicht verlieren oder verirren.
Ich gönne mir in all dem Vorweihnachtsrummel Momente der Stille. Dann
brennen nur die zwei Kerzen am Adventskranz. Dann lasse ich mich nicht
ablenken. Dann werfe ich Ballast ab. Dann lese ich einen besinnlichen Text,
suche die Stille in mir und besinne mich auf die Menschwerdung Gottes.
Besinne mich auf meinen Auftrag, als Mensch menschlich, christlich zu leben.
Und dann mache ich mich mit neuen Kräften auf den Weg in das Lichtermeer und
an die Aufgaben, die auf mich warten.
"Ubi caritas et amor, Deus ibi est." (Wo Güte ist und Liebe, da ist Gott)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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