Weg-Wort vom 17. April 2013
Innehalten
Stosszeit am Hauptbahnhof Zürich. Viele Menschen eilen vom Zug aufs Tram,
von der Arbeit nach Hause, es geht hektisch zu und her.
Auch ich bin viel unterwegs. Meistens eilt es. Und wenn es nicht eilt, habe
ich sicher noch einiges, was ich auch noch machen möchte und könnte und
schnell noch dies und das
"Mose aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu,
wie der Herr euch heute rettet. Wie ihr die Ägypter heute seht, so seht ihr
sie niemals wieder." (Ex 14,13)
Und zwei Verse weiter wird Mose gemahnt, das Volk wieder zum Aufbruch zu
ermutigen.
Mein Innehalten ist die Meditation. Jetzt im an- und aufbrechenden Frühling
habe ich die Bänkli wieder neu entdeckt. Auch auf einem Spaziergang oder
einer Wanderung muss nicht immer das Ziel das Wichtigste sein. So kann es
vorkommen, dass die Pausen das Lebenselixier sind: Das Schweissabwischen und
Wassertrinken, Aussichtgeniessen und ein kurzer Austausch mit der
Wandergefährtin sind plötzlich wichtiger als die Wanderung selbst.
Ohne wieder aufzubrechen, erreiche ich das Ziel jedoch nicht. Die Pause, das
Innehalten ist wie das Salz in der Suppe, wichtig und nötig, aber nicht das
Einzige.
So ruft auch Gott Mose auf, mit dem Volk aufzubrechen, sich auf den Weg zu
machen.
Gut, gibt es im hektischen Getriebe des Hauptbahnhofs Zürich die
Bahnhofkirche. Viele Menschen kommen zum Innehalten. Es ist gut, eine
Tankstelle zu haben.
Der Seele Raum geben... und weiter gehen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche m Hauptbahnhof Zürich
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