Weg-Wort vom 23. Dezember 2011
Fast schon da, aber doch nicht ganz
Fast, aber nicht ganz ist heute Heilig Abend. Es braucht noch etwas Geduld
für die Feier der Geburt Gottes auf Erden.
Es ist schon eine lange Zeit, die wir warten mussten bis zum Moment, wo wir
alle wirklich seine Geburt feiern können.
Wenn es nach den Einkaufsläden gegangen wäre, hätten wir schon ab Mitte
September Adventslieder singen können. Die Vorbereitung ist gross. Sie
verkündet die Ankunft Christi. Vielleicht nur als Nebenprodukt, aber
immerhin.
Denn ohne Geburt Christi, keine Weihnachten, keine Vorbereitung, kein
Geschäft und auch kein Gewinn.
Weihnachten kurbelt das Geschäftsleben an. Es macht die Leute freigiebiger,
offener, grosszügiger. Kurbelt es auch unser Leben an? Gewinnen wir an Sinn,
wenn wir Christi Geburt feiern. Schenkt es uns das, was wir brauchen?
Es ist ein Kind geboren und wir verschenken Fernsehapparate. Das ist es
sicher nicht.
Noch ein Versuch: Uns ist ein Kind geboren und wir spielen heile Familie.
Auch nicht, aber was ist es dann?
Ein Kind löst in uns gute Gefühle aus. Ohne es zu wollen, werden wir
fürsorglich, menschlich, weich und sanft. Die schlimmsten Kerle, können da
ihre wahre Seele entdecken. Wir können unsere wahre Seele entdecken.
Darum ist wohl Gott als Kind zur Welt gekommen, dass wir uns als Menschen
entdecken und diese Menschlichkeit weiterleben über Weihnachten hinaus.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net