Weg-Wort vom 16. Oktober 2007
Frieden für Jerusalem (Psalm 122)
Um keine Stadt der Welt wird schon so lange so fest gestritten wie um
Jerusalem. In ihr konzentrieren sich die wichtigsten Heiligtümer der drei
monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam:
Der Kotel (die Mauer), die so genannte Klagemauer oder Westmauer,
sichtbarster Rest des letzten jüdischen Tempels, wo sich Juden täglich zum
Gebet versammeln.
Die Grabes- bzw. Auferstehungskirche mit Golgotha und dem Grab Jesu,
zu der jährlich Tausende von christlichen Pilgern aus aller Welt pilgern.
Und schliesslich:
Der Haram ash-Sharif, der Tempelberg, mit dem Felsendom, von dem aus
der Prophet Muhammad zu seiner nächtlichen Himmelfahrt aufgebrochen sein
soll, und der Al-Aqsa-Moschee, in der sich täglich und besonders am Freitag
die Muslime zum Gebet versammeln. An den muslimischen Feiertagen pilgern
zwischen 200000 bis 400000 Muslime hierher zum gemeinsamen Gebet.
Der 122. Psalm ist ein Gruss an das jüdische Jerusalem. Was spricht uns
heute aus diesem Psalm an im Wissen darum, dass keine der drei
Weltreligionen Jerusalem für sich allein beanspruchen kann?
Es sind die Verse 6 bis 7. Da heisst es: Erbittet den Frieden für
Jerusalem! Wer immer dich liebt, möge sorgenfrei leben! Friede und Glück
deiner ganzen Umgebung und deinen herrlichen Bauten! (Ps 122.6f)
Genau das brauchen die Menschen dort unten, Juden, Christen und Muslime,
Frieden und einen Ort, wo Eigenes und Verbindendes gelebt werden kann!
Guter Gott, wir bitten dich darum! Amen.
Mit freundlichen Grüssen
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php