Weg-Wort vom 6. April 2006
Am Anfang des Tages berührst du die Ewigkeit
Die grossen Lehrer der Meditation und des geistlichen Lebens weisen uns
immer wieder auf die ersten Morgenstunden hin und sagen:
Nimm den Anfang des Tages wahr, er ist die Stelle, an der du die Ewigkeit
berührst.
In der Tat wäre uns in vielen Nöten und Krankheiten des Leibes und der Seele
geholfen, wenn es uns gelänge, die erste Morgenröte von Eile, von Lärm und
Ärger freizuhalten.
Der Lauf des Tages hängt im allgemeinen nicht von unseren persönlichen
Vorstellungen ab. Er ist uns aufgezwungen. Aber der Anfang sollte uns
gehören.
Das ist ein Text von Jörg Zink
Wie gehts es Ihnen am Morgen beim Aufstehen? Fällt es Ihnen schwer oder
sind Sie schon munter, bevor Sie aus dem Bett steigen? Jeder Mensch beginnt
den Tag doch ganz unterschiedlich. Die Einen werden vom Wecker aus dem
Schlaf gerissen und Andere erwarten mit Sehnsucht den Morgen. Ehrlich
gesagt: Mir fällt es leichter aufzustehen, wenn es schon hell ist und die
Vögel fröhlich jubilieren, als, wenn alles noch dunkel ist und man höchstens
vom Autolärm geweckt wird.
Aber nicht umsonst sagt ein Sprichwort. Morgenstund hat Gold im Mund.
In vielen Liedern wird der Morgen als besonders wichtige Tageszeit
beschrieben, in der Gott uns besonders nahe ist. So zum Beispiel von
Johannes Zwick in:
All Morgen ist ganz frisch und neu
des Herren Gnad und grosse Treu
Sie hat kein End den lange Tag,
drauf jeder sich verlassen mag,
O Gott du schöner Morgenstern,
gib uns was wir von dir begehrn:
Zünd deine Lichter in uns an,
lass uns an Gnad kein Mangel han."
Weil der Anfang des Tages die Ewigkeit berührt, deshalb müssen wir den
Anfang ganz besonders begehen, damit der Tag gelingt.
Ich wünsche Ihnen für diesen Tag, dass Sie etwas spüren von der Ewigkeit,
von der Sie berührt werden.
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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