Weg-Wort vom 27. Dezember 2006
Wer ist für Gerechtigkeit zuständig? (Psalm 58)
Der 58. Psalm fragt: Wer ist für die Gerechtigkeit zuständig? Und er hat
Grund, danach zu fragen. Denn das stellt er fest: Ihr habt nur
Schlechtigkeiten im Sinn; ihr öffnet dem Unrecht Tür und Tor. (Ps 58.3) Und
am Schluss des Psalms, nachdem der Psalmbeter drastisch und deutlich
ausgemalt hat, was mit den Unrechttätern geschehen soll, stellt er fest:
Ja, es gibt einen Gott; er sorgt für das Recht auf der Erde. (Ps 58.12b)
Wir haben die Weihnachtsbotschaft noch im Ohr: Gott ist Mensch geworden!
Gott einer von uns! Und wir kennen das Leben von Jesus Christus, seine
Taten, seine Geschichten, sein Erleben. Daraus ergibt sich auch für uns
heute eine Antwort auf die Frage: Wer ist für Gerechtigkeit zuständig? In
der Nachfolge dieses Mensch gewordenen Gottes sind wir für Gerechtigkeit
zuständig so gut wir das können!
Was haben wir zu tun? Jesus beschreibt es: Ich war hungrig, und ihr habt
mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war fremd, und ihr habt mich bei euch aufgenommen; ich war nackt, und
ihr habt mir etwas anzuziehen gegeben; ich war krank, und ihr habt mich
versorgt; ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht. ... Was ihr für
einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern
getan habt, das habt ihr für mich getan. (Mt 25.35f,40b)
Gott, der an Weihnachten Mensch geworden ist, schickt uns alle auf diesen
Weg der Gerechtigkeit. In der Nachfolge von Jesus sollen wir in dieser Welt
für diese Welt, Menschen und Natur, in Gerechtigkeit und Frieden da sein.
Dazu braucht es uns alle genau dort, wo wir unser Leben verbringen, in
unserem Alltag. Und Gott begegnet uns da in unseren Nächsten.
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