Weg-Wort vom 20. Januar 2014
Entscheiden
Die Ausstellung im Stapferhaus in Lenzburg zu diesem Thema hat es mir
angetan. Zwei Mal war ich schon dort und vielleicht gibt es noch ein drittes
Mal. Sie ist spannend, informativ, lehrreich und was heute kaum fehlen darf:
Sie ist auch unterhaltsam. Die lebendige Aufmachung dient der Information,
darüber bin ich froh gewesen.
Ich habe Einiges über meine Entscheidungswege gelernt, auch darüber, wie ich
Mühe habe, mich zu entscheiden, wenn die Auswahl zu vielfältig und zu gross
ist: Qual der Wahl nennt sich das. Sie kennen das auch. Da packt mich des
öfteren die Sehnsucht nach einem einfachen Angebot. Wenn ich beim Kaffee
einfach einen Espresso ohne Milch und ohne Zucker bestellen kann, kommt mir
das schon himmlisch vor. Und wenn er mir dann auch noch mundet, wähne ich
mich schon fast im Paradies.
Aber das mit dem Einfach Entscheiden ist so eine Sache: Es liegt an mir. Wie
sieht mein Entscheidungsraster aus, denn so eines brauche ich, um die Flut
der Informationen nur einigermassen zu bewältigen. Entscheide ich aus dem
Bauch heraus, oder prüfe ich alle Optionen, sammle ich alle Informationen
und komme zu keinem Ende oder beschränke ich mich auf wenige, schlafe ich
drüber oder male ich mir aus, ob ich in einem Jahr mit diesem Entscheid
immer noch zufrieden bin?
Mein Entscheidungsraster habe ich überprüfen können und gemerkt, es ist
nicht das Beste von allen, ich kann daran arbeiten und es ergänzen.
Vor allem aber hat mich diese Ausstellung über den uns alle fordernden,
manchmal auch überfordernden "Supermarkt der Möglichkeiten" unseres Lebens
Eines gelehrt. Ich schätze noch mehr als früher die ganz einfache goldene
Regel, die mich weiterhin durchs Leben begleiten soll: Sie steht schon in
der Tora: "
du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (3. Mose 19,
18b). Das hilft beim Entscheiden. Gott sei Dank.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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