Weg-Wort vom 21. Oktober 2008
Und ich bete dafür, dass eure Liebe reicher und reicher werde an Erkenntnis
und zu umfassender Einsicht gelangt, und dass ihr so zu prüfen vermögt,
worauf es ankommt. (Philipper 1,9)
Der Apostel Paulus schrieb diese Worte an seine geliebten Freunde in
Philippi. Die Gemeinde hatte ihn als erste in Europa freundschaftlich
aufgenommen. Sie nahm regen Anteil an seinem Wohlergehen.
Paulus schreibt aus dem Gefängnis. Er hatte sich wieder einmal mit der
römischen Obrigkeit angelegt.
Neben dem Apostel waren auch andere Prediger unterwegs um das Evangelium zu
verkünden.
Diese lebten anders als Paulus auf Kosten der Gemeinden und liessen es sich
gut ergehen. Das verärgerte die Paulusanhänger.
Mit seinem Brief wollte Paulus die aufgebrachten Philipper beruhigen. Er
fragt sie: Worauf kommt es denn an? Was wollen wir?
Dann meint Paulus: Ich freue mich, dass das Evangelium verkündet wird. Ob
es aus echten oder unechten Motiven geschieht, was kümmert es mich. Und
ich werde mich auch in Zukunft darüber freuen, denn ich weiss, dass dies
alles zu meiner Rettung geschieht.
Wie oft empören wir uns über das, was andere tun. Wir stellen ihre
Frömmigkeit in Frage oder prüfen, ob sie leben was sie predigen. Doch was
solls sagte Paulus dazu. Das hat doch auf unser Denken und Handeln keinen
Einfluss. Das Fehlverhalten anderer hindert keinen daran, es selbst besser
zu machen.
Wichtig ist für Paulus, dass das Evangelium verbreitet wird. Wenn die
Menschen darüber sprechen, findet es besser Eingang in die Herzen. Das ist
es, worauf es ankommt. Ob Institutionen und ihre Exponenten alles richtig
machen - was solls. Wichtig ist für uns nur, dass wir leben, was wir
glauben.
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche